MCS am 19.8.08 über Teilen Sachsens

 

Die vorhandenen, modellierten Bedingungen für Schwergewitter am 19.8.08 waren durchaus beeindruckend. Sogar ein gewisses Superzellenpotenzial wurde modelliert. Leider fiel das Resultat nicht ganz so aus, wie es die Modelle gesehen hatten. Dennoch gab es im Tagesverlauf örtlich auch schwere Gewitter, auf Sachsen bezogen vor allem im Vogtland und Zwickauer Land. Hier gab es erhebliche Regenmengen von 30-50 mm in 2 h laut privater Messungen, wobei der Großteil in teilweise nicht mal 30 Minuten fiel.

 

Bereits ab 15 Uhr gab es einzelne, schwach gewittrige Schauer über dem Vogtland. Gegen 17 Uhr dann verstärkte sich die Gewitteraktivität von Nordbayern her. Neue, nun teilweise starke Zellen höchster Radarstufe griffen auch auf das Vogtland, später auf das Zwickauer Land über. Dort entstand in den kommenden Stunden ein Cluster aus immer wieder starken Gewitterzellen und Gewitterlinien. Allerdings kamen diese kaum ostwärts ins Erzgebirge vorran, sondern zogen nach NO weg. Die Zellentwicklung über dem Vogtland und Zwickau war ziemlich beeindruckend und turbulent, wie die folgenden Bilder zeigen. Gegen 18:30 Uhr zog eine erste Linie Richtung Erzgebirge, welche eine imposante, turbulente Böenfront besaß. Auch eine wallcloudähnliche Absenkung gab es, allerdings rotierte sie nicht. Dieses System schwächte sich auf dem Weg in den Altkreis Aue-Schwarzenberg erheblich ab. Ihr folgten neue Zellen aus SW, welche wieder das Vogtland trafen und mit dem Rest dort verclusterten.

 

Die folgenden Bilder zeigen den Aufzug der ersten Linie:

 

 

 

 

 

Böenfront und wallcloudähnliche Absenkung

 

Gegen 19 Uhr stand über dem Vogtland wieder eine Linie teils schwerer Gewitter, welche wieder Richtung NO zogen, sich aber auf dem Weg über das Westerzgebirge abschwächten. Diese Zellen blitzen teilweise erheblich. Durch die hohe Bodenfeuchte, welche vorhergegangene Schauer einbrachten, zog später mit Eintreffen dieser Zellen teils Nebel auf. Die Kulisse war sehr gespenstisch. Immer wieder blitzte es aus den deutlich abgeschwächten, aber weiterhin aktiven Zellen.

 

Die folgenden Bilder zeigen den Aufzug der unmittelbar nach den ersten Gewittern folgenden 2. Linie:

 

 

 

 

 

 

 

 

blitzreiche, neue Zellen

 

Nachdem ich die Kassette der Kamera gewechselt habe und wegen des sich langsam zu Ende neigenden Akkus etwas sparsamer filmen musste, entstanden einige Zeit später folgende Aufnahmen von der eintreffenden Gewitterlinie:

 

 

 

 

Tiefe Wolken verschlucken die Landschaft...

 

Die ersten Starkregenkerne verfehlten mich bei der Passage der Linie gegen 19:45 Uhr nördlich und südlich. Gerade in der Stadt Schwarzenberg und in Aue gab es heftigen Starkregen und Sturmböen. Anschließend bildeten sich nachfolgend immer wieder kleine Zellen aus, welche teilweise auch Starkregen mit sich brachten. Der heftigste Regen fiel dabei im Bereich des Erzgebirgskammes.

 

Die folgenden Aufnahmen entstanden dann wieder daheim, da ich die Cam laden musste ;-)

 

 

 

 

 

Blitze der nachfolgenden Zellen

 

Erst gegen 20:45 Uhr nahm die Gewitteraktivität ab, der Gewittercluster zog nach NO heraus. Von Südwesten näherte sich noch ein weiteres, gewittriges Regengebiet, welches mich gegen 21:45 Uhr überquerte. Dieses schwächte sich aber ebenfalls noch weiter ab, sodass es nur anfangs Richtung Erzgebirgskamm einige Blitze gab, später leichten bis mäßigen Regen.

 

Damit endete ein turbulenter, fotogener Gewittertag...

 

© Michel Oelschlägel

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Datum: 11. Dezember 2024

                  

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