21.01.-28.01.2023 - Schneefall mit anschließender extremer Raueislage und erheblichem Eisbruch

 

Am 21. Januar 2023 kam es in Teilen Sachsens durch das Mittelmeertief Jan zu starken Schneefällen und Verwehungen, wobei in 12 h 10-15 cm Neuschnee zusammenkamen. Rückseitig stellte sich zwischen Tief Jan und dem Hoch Beate eine ausgeprägte Nebellage ein. Zeitgleich verblieb in Lagen über 300-350 m die Temperatur vor allem im Mittelgebirgsumfeld bei unter 0 Grad. Vor allem im Bereich des Erzgebirges und des Thüringer Waldes führte dieser Eisnebel und zeitweise gefrierender Sprühregen zu einer massiven Raueisbildung an Gegenständen und Bäumen. Besonders betroffen war neben dem Thüringer Wald das Osterzgebirge. Zwischen dem 23.01. und 28.01. gab es hier teils Dauernebel, wobei sich der Nebel von anfangs 300-500 m später weiter in die Hochlagen verlagerte, sodass es im Freiberger Raum unter 400 m ab dem 26.01. manchmal auch Phasen ohne Nebel (nur Hochnebel) gab. In Folge der andauernden Eisnebellage gab es eine extreme Eisbruchlage an windexponierten Stellen, vor allem in Höhenlagen von 350-800 m und insbesondere im Osterzgebirge. Dabei bildeten sich im Freiberger Raum teils >7 cm dicke Klareisansätze, in Lagen über 650 m teils deutlich >15 cm dicke Raueisanlagerungen. Am 28.-29.01. war die Eisnebellage zwar beendet, aber es gab weiterhin Nachbrüche. Am 30.01. beendete dann Sturm und Neuschnee die Eisbruchsituation, da der Wind die Eisanlagerungen langsam von den Bäumen holte. Zuvor aber führte der Wind zusammen mit den überlasteten Bäumen ebenfalls nochmal zu Nachbrüchen. Neben dem Osterzgebirge waren aber auch Hochlagen im Westerzgebirge und vor allem der Thüringer Wald von Eisbruch betroffen. Zahlreiche Straßen mussten in diesen Regionen wegen Eisbruch gesperrt werden, viele Feuerwehren waren im Einsatz. Zeitweise gab es auch Stromausfälle, beispielsweise im Osterzgebirge.


Solch ausgedehnte Eisnebellagen sind vor allem für Lagen unter 700 m im Erzgebirge eher selten. Mit dieser Lage gab es in den letzten 15 Jahren nur eine weitere vergleichbare Lage im Freiberger Raum. Diese 2. Lage war Anfang Januar 2021 und verursachte ebenfalls erhebliche Vegetationsschäden an windexponierten, freien Beständen. Allerdings war damals vorwiegend die Höhenlage von 300-500 m betroffen. Diesmal waren insbesondere Bestände zwischen 350 und 800 m erheblich betroffen. Das Ausmaß der Schäden in den betroffenen Regionen ähnelt auch diesmal der Lage von 2021.


Nachfolgend ein Video von der Eisnebellage und den Folgen…

 

Video vom Schneefall am 21.01. und von der extremen Eisnebel- und Raueislage in den Folgetagen (externer Link: https://www.youtube.com/watch?v=WE4DTx89XKo)

 

© Michel Oelschlägel

Datum: 14. Oktober 2024

                  

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