Heftige Gewitter am 22.8.10

 

Auch der nasse August 2010 zeigte zumindest sporadisch, dass er auch noch ein Sommermonat sein konnte. So wurde am 21. und 22.8. sehr warme Luft aus Südwesten herangeführt, welche allerdings bereits im Laufe des 22. und 23.8. von Westen her wieder verdrängt und durch kühlere Luft ersetzt wurde.

 

Vor allem der 22.8. gestaltete sich sehr warm und schwül, die Temperaturen erreichten im Osten des Landes teilweise die 30 °C-Marke. Ab den frühen Nachmittagsstunden entwickelten sich erste lokale Gewitter von Brandenburg über Thüringen bis NRW und Rheinland-Pfalz. Die Gewittertätigkeit verstärkte sich vor allem im Westen im Tagesverlauf. Lokal entstanden auch Superzellen mit großem Hagel und mind. einem Tornado. Die Gewitter verclusterten im Laufe des Abends bei ihrer Wanderung nach Osten.

 

Gegen 20 Uhr lag ein großes Gewittersystem/MCS über der Mitte Deutschlands. Vom Westerzgebirge aus war bereits das Wetterleuchten der Gewitter bei Gera bis Rudolstadt erkennbar. Unter Verstärkung erreichte dieser Bereich des Clusters Sachsen. 21:15 Uhr lagen die Gewitter bereits vor Zwickau und Plauen. Vor allem der Südteil des Systems blitzte nun recht stark, teils > 30 Blitze pro Minute erhellten den Himmel im Vogtland - allerdings nahezu ausschließlich Wolkenblitze. Über der Zwickauer Region blitzte es seltener, aber dafür gab es sehr kraftvolle und helle Entladungen.

 

 

 

Gewitter zieht heran

 

Bie Böenfront des Systems überquerte meinen Standort etwa 21:30 Uhr bei Bernsbach im Westerzgebirge. Es gab heftigen Sturm mit lokal schweren Sturmböen. Vor dem kurzzeitig schwächelnden Bereich bei Zwickau bildete sich ein neuer Gewitterkern, die Blitzrate nahm nun über Aue merklich zu und lag bei 10-15 Blitzen pro Minute - allerdings ebenfalls nur Wolkenblitze. Im Schein der Blitze war ein dichter Niederschlagsvorhang über Aue erkennbar.

 

 

Böenfront überquert meinen Standort mit heftigem Sturm

 

 

 

neuer Gewitterkern bei Aue

 

Kurz bevor die neue Zelle im MCS mich erreichte (etwa 21:50 Uhr), nahm die Blitzrate wieder ab. Dafür setzte nun zum starken Sturm heftiger Starkregen ein. Über meinem Standort schien die langsam sterbende Zelle nun ihre Schleusen zu öffnen. Es gab einen heftigen Wolkenbruch, begleitet weiterhin von kräftigen Böen. Es gab nun nur noch 2-3 Entladungen pro Minute.

 

 

 

heftiger, sturmgepeitschter Starkregen

 

Nach keinen 2 weiteren Minuten war die heftigste Phase vorbei und der Regen ließ langsam nach. Allerdings erreichte mich noch der Core einer weiteren Zelle im MCS. Nach kurzer Niederschlagsabschwächung gab es daher erneut kräftigen Starkregen, aber diesmal kaum noch Windböen. Hin und wieder zuckten kräftige Blitze am Himmel, vermehrt gab es nun auch Erdentladungen.

 

2. Starkregenphase

 

Ich folgte dem System noch bis Falkenbach, wo ich mir auf einer Anhöhe ein Plätzchen suchte, um das abziehende System noch etwas zu beobachten. Vor allem im Südteil über CZ blitzte es kräftig und häufig, nach Norden hin eher sporadisch im MCS. Als nach 22:30 Uhr der nachfolgende Regen langsam nachlies, lockerte die Bewölkung auf und der Mond kam zum Vorschein. Die folgende Kulisse war einfach nur atemberaubend - das stark blitzende, freistehende Südende des Cluster über CZ, darüber der helle Mond. Rückseitig waren auch viele Erdentladungen zu beobachten, einige positive Entladungen schlugen auch seitlich aus den Gewittertürmen heraus im Boden ein. Die Blitzrate schwankte meist zwischen 15 und 20 Blitzen pro Minute. Erst weit nach 23 Uhr verließ ich meinen Standort, weiterhin war fernes Flackern vom abziehenden MCS erkennbar.

 

Folgend unkommentiert einige Aufnahmen von dem Feuerwerk:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das MCS richtete in Sachsen auch einige Schäden an. So brannte bei Zwickau ein Haus nach Blitzschlag nieder, örtlich - vor allem in Ostsachsen - liefen auch Keller voll. Aus dem Erzgebirge und aus Ostsachsen wurden auch umgestürzte Bäume gemeldet. Verbreitet waren herabgebrochene Äste nach der Gewitterpassage zu entdecken.

 

© Michel Oelschlägel

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Datum: 19. April 2024

                  

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