Dynamische, kräftige Gewitter über Südsachsen am 31.07.2016

 

Am 30.07. war das Wetter über Deutschland zweigeteilt. Über dem Nordwesten hielt sich kühlere Atlantikluft und es wurden Temperaturen von knapp über 20°C erreicht. Über dem Süden dagegen dominierte noch heiße subtropische Luft und es wurden Temperaturen über 30°C gemeldet. Diese Luftmasse wurde im Süden zunehmend verdrängt und am 31.07. konnte sich lediglich über der Mitte Deutschlands noch schwülwarme Luft mit Temperaturen bis 27°C halten. Diese Luft war - jetzt unter dem Hebungseinfluss eines Bodentiefs liegend - allerdings recht gewitterträchtig. Zudem war die Luftmasse geschert, was dynamische Entwicklungen erlaubte. Lediglich der recht geringe Energiegehalt der Luftmasse sollte sehr kräftige Entwicklungen an diesem Tag unterdrücken.


Während über Baden-Württemberg und Bayern im Tagesverlauf ein kräftigerer Gewitterkomplex nach Osten zog, entwickelten sich in Sachsen gegen 13 Uhr erste kräftige Schauer und Gewitter zwischen Plauen und Chemnitz. Diese zogen ostwärts ins Erzgebirge hinein. Ich versuchte eine erste Gewitterentwicklung bei Marienberg zu erwischen und fuhr von Freiberg Richtung Pockau. Gegen 14:30 Uhr geriet ich bei Forchheim und später Richtung Lengefeld in den Starkregen dieser ersten Gewitterlinie, welche sich aber kurz darauf abschwächte.

 

Erste Gewitter Richtung Marienberg...

 

Niederschlagsbereich kurz vor Forchheim...

 

Starkregen zwischen Pockau und Lengefeld


Von Westen zogen allerdings weitere Gewitter auf. In der 2. Welle war vor allem eine Zelle bei Thalheim interessant, welche später südlich an Zschopau vorbei Richtung Pockau und Sayda zog. Ich erwischte die Zelle gegen 14:45 Uhr nördlich von Marienberg. Das Gewitter war ziemlich dynamisch und ging mit kräftigem Starkregen einher. Immer wieder gab es Wolkenblitze, während sichtbare Entladungen eher die Ausnahme waren. Die Zelle verstärkte sich nachfolgend sogar noch und brachte auch kleinen Hagel hervor. Direkt rückseitig des Gewitters folgte etwas nach Süden versetzt noch eine 2. dynamische Zelle, welche allerdings nur eine geringe Blitzrate aufwies. Diese Zelle überquerte mich bei Hilmersdorf kurz nach 15 Uhr mit äußerst heftigem Starkregen und zog kurz darauf nach Osten ab.

 

Dynamische Gewitterzelle an einer 2. Schauerlinie zieht auf...

 

Standort nördlich von Marienberg nahe Börnichen - Gewitter mit Wolkenblitzen und Starkregen zieht über mich hinweg...

 

Direkt rückseitig zieht noch eine 2. Gewitterzelle an dieser Schauerlinie auf...

 

Niederschlagskern bei Gehringswalde...

 

Diese gewittrige Zelle sorgt kurz darauf in Hilmersdorf für sehr heftigen Starkregen...


Unterdessen bildeten sich im Bereich Plauen-Zwickau weiterhin heftige Gewitter, welche dort lokal größere Überschwemmungen verursachten. Gerade um und in Zwickau war die Feuerwehr im Dauereinsatz. Diese Gewitter zogen nachfolgend ebenfalls ins Erzgebirge hinein und brachten weiterhin Starkregen und kleinen Hagel hervor. Auf ihrem Weg ins Osterzgebirge schwächten sich diese Gewitter allerdings langsam ab.

 

Dynamische Gewitterzelle an der 3. Schauerlinie - später stark abschwächend...


Während die Gewitter in Südsachsen langsam nachließen, bildeten sich allerdings in Ostsachsen Richtung Brandenburg noch einige kräftige Gewitterzellen, die schließlich Richtung Osten weiterzogen. Der Abend verlief anschließend ruhig und gewitterfrei. Es war die letzte signifikante Gewitterlage 2016 für weite Teile Sachsens, denn der August verlief sehr gewitterarm und ohne größere Gewitterereignisse.


 

© Michel Oelschlägel

Datum: 28. März 2024

                  

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