Hochwasser am 7. August 2010

 

Fast auf den Tag genau 8 Jahre nach dem verheerenden Jahrhunderthochwasser in Sachsen erlebten Teile Sachsens die seit 2002 schwerste Hochwasserlage. Tief Viola brachte vor allem in Bayern und Sachsen sowie in Tschechien und Teilen Polens heftige Niederschläge mit sich.

 

Bereits am 5.8. gab es in Südwestsachsen teils gewittrigen, ergiebigen Regen, der in der Nacht langsam nach ließ. Auch am Tage des 6.8. gab es bei dauergrau und teils Nebel immer wieder kräftigere Regenfälle, gegen Abend nahm die Intensität immer weiter zu. Am 7.8, kurz nach Mitternacht, begann es heftig und ausdauernd zu regnen. Der sehr starke Dauerregen hielt bis etwa 8 Uhr am Morgen an, bevor er sich langsam Richtung Mittel- und Ostsachsen verlagerte. Am heftigsten regnete es zwischen Chemnitz und Schwarzenberg (N-S) und Hartenstein und Elterlein (W-O). Dort fielen teilweise 100 mm Niederschlag binnen 24 h, davon 70-80 mm binnen 8 h. Zusammen mit den Niederschlägen am Abend des 5.8. sind binnen 48 h teils > 120 mm gefallen. Das blieb, gerade durch die hohe Regenintensität am 7.8. (nachts), nicht ohne Folgen. Flüsse stiegen schlagartig an, allen voran die Zwönitz und die Würschnitz, welche in der oben genannten Region ihr Einzugsgebiet haben. Binnen weniger Stunden erreichten die Flüsse Hochwasserstufe 4! 

 

Auch die Mulde stieg stark an und erreichte bei Zwickau Hochwasserwarnstufe 3! Problematisch waren hier im Einzugsgebiet der Flüsse weniger sie angeschwollenen Flüsse selbst, die dann flüssabwärts ihre Gewalt entfesselten, sondern Sturzbäche aus den übersättigten Wäldern und Feldern, welche Straßen und Keller überschwemmten. Gerade auch kleinere Bäche wie der Oswaldbach traten massiv über die Ufer. Feuerwehren waren im Dauereinsatz.

 

Hochwasser des Schwarzwassers bei Aue

 

...und es regnet weiter...

 

Überspülte Straße zwischen Aue und Bernsbach, die Straße wird später gesperrt...

 

gesperrte Straße bei Waschleithe

 

Schwarzwasser in Schwarzenberg mit beeindruckender Strömung

 

Besonders schlimm erwischte es die Bewohner der Städte flussabwärts von Zwönitz und Würschnitz sowie die Stadt Chemnitz am gleichnamigen Fluss, der von Zwönitz und Würschnitz gespeißt wird. Die Würschnitz erreichte höhere Wasserstände als beim Augusthochwasser 2002, der Pegel lag diesmal bei >250 cm (Jahnsdorf), normal sind etwa 25 cm. Die Zwönitz blieb etwa 30-40 cm unter dem Hochwasser 2002 und erreichte in Burkhardtsdorf > 260 cm (normal sind etwa 50-60 cm). Vor allem Neukirchen, Chemnitz Klaffenbach, Harthau und Dorfchemnitz sowie Thalheim und Teile von Burkhardtsdorf waren erheblich vom Hochwasser betroffen. In Neukirchen gab es leider auch 3 Todesopfer, welche im Keller ertrunken sind. Entlang der Würschnitz wurden sogar Brücken zerstört, der sonst 3-4 m breite Fluss erreichte teils > 100 m Breite! Überraschend für viele war der schnelle Anstieg der Flüsse binnen kürzester Zeit. Daher blieb den Anwohner kaum Zeit, irgendetwas in Sicherheit zu bringen.

 

Im Tagesverlauf des 7.8. entspannte sich durch nachlassende Regenfälle die Situation in Westsachsen, während in Ostsachsen ergiebiger Dauerregen nieder ging. Dort fielen teils > 150 mm in 48 h, davon teils > 100 mm in 12 h! Auch in Ostsachsen, speziell im Zittauer Gebirge, verursachte der Dauerregen schweres Hochwasser. Vor allem die Neiße stieg nach einem zusätzlichen Dammbruch in Tschechien von 1,70 m auf > 7 m an! Görlitz und Zittau sowie Bad-Muskau wurden teils überschwemmt, viele Menschen mussten evakuiert werden.

 

Noch schlimmer zeigte sich die Situation in Tschechien, wo nach teils 250 mm in 48 h ganze Ortschaften unter Wasser standen und Häuser weggerissen wurden. Insgesamt kamen mind. 11 Menschen in CZ, Polen und Sachsen ums Leben...

 

Nachfolgend noch einige Vergleichsbilder zwischen dem Hochwasser am 07.08.2010 und dem Normalwasserstand:

 

 

ein Zufluss des Oswaldbaches

 

 

 

Oswaldbach Oberlauf

 

 

 

Oswaldbach Unterlauf

 

Schwarzwasser in Schwarzenberg

 

 

Schwarzwasser in Aue

 

© Michel Oelschlägel

Vereins Homepage einfach generieren bluetronix online Software schnell und aktuell.

Datum: 16. April 2024

                  

Homepages selbst erstellen