Squalllinepassage am 14.08.11

 

Das auch der Sommer 2011 noch sommerliche Tage hervorbringen kann, zeigte er endlich mal wieder am 14. August. Im Tagesverlauf kletterten die Höchstwerte rasch auf 25-27 °C. Südwestwind bescherte uns in Sachsen zudem föhniges, sonniges Wetter. Doch bereits am späten Nachmittag gegen 18 Uhr zogen von Südwesten her erste Schauer und Gewitter auf. 2 schwache Wärmegewitter gab es Richtung Schneeberg und Johanngeorgenstadt im Westerzgebirge.

 

erste Wärmegewitter über dem Westerzgebirge

 

Doch wesentlich interessanter wurde es hinter diesen ersten Gewitterzellen, da von Hof und Plauen eine Gewitterfront aufzog. Diese entwickelte sich in den kommenden Stunden zu einer Böenlinie, welche fast ganz Sachsen von West nach Ost überquerte. Gegen 18:30 Uhr war Richtung Westen bereits eine bedrohlich dunkle Wolkenwand erkennbar. Ich stationierte mich auf dem Spiegelwald bei Aue und Schwarzenberg, wo man Richtung West bis Süd eine sehr gute Fernsicht hat. Vor allem Richtung Zwickau und Falkenstein gab es je einen blitzaktiven Kern in der Front. Allerdings war die Blitzaktivität mit 1-2 Blitzen aller 1-2 Minuten sehr gering. Beachtlich war allerdings das Tempo und die Dynamik der Böenfront, welche auf meinen Standort zu zog.

 

 

 

aufziehende Squallline mit der Zelle bei Falkenstein

 

Als die Linie den Ort Lauter erreichte, bildete sich ein sehr markanter Niederschlagsvorhang aus. Zudem steigerte sich nun die Blitzrate auf 5-7 Blitze pro Minute. Die Stimmung war sehr bedrohlich, die Zelle verstärkte sich vor meinen Standort erheblich! Gegen 19 Uhr erreichte sie meinen Beobachtungspunkt mit schweren Sturmböen und heftigem Starkregen, welcher kurzzeitig wolkenbruchartige Intensität erreichte. Keine 5 Minuten später ließ der Starkregen und Sturm langsam nach, die Zelle zog Richtung Zwönitz weiter, wo später Hagel bis 2 cm Durchmesser beobachtet werden konnte.

 

 

 

 

sich verstärkende Zelle mit dichtem Niederschlagsvorhang

 

einsetzender Regen und Sturm

 

heftiger Sturm und Starkregen

 

Direkt am Fichtelberg gab es einen weiteren Core innerhalb der Gewitterlinie, welcher mittlerweile mit regelmäßigen Entladungen auf sich aufmerksam machte. Ich fuhr Richtung Schlettau und Sehma, wo ich die Passage dieser Zelle beobachten konnte. Zeitweilig lag die Blitzrate bei 5-6 Blitzen pro Minute. Mit dem Abzug der Linie konnte dort später noch eine herrliche Rückseite dokumentiert werden, garniert mit einem Regenbogen in goldig-herbstlicher Stimmung.

 

 

 

Blitzentladungen Richtung Fichtelberg

 

 

Sonnenuntergang mit Regenbogen

 

Lokal gab es durch die Gewitterfront einige Sturmschäden wie Astbruch und umgestürzte Bäume. Größere Schäden blieben allerdings aus.

 

Nach dem Gewitter...

 

 

© Michel Oelschlägel

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Datum: 20. April 2024

                  

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