06.07.06/ 07.07.06 Teils schwere Gewitter mit heftigem Platzregen, Hagel und Sturm

 

Bereits am Morgen war es drückend schwül draußen, die Temperaturen stiegen bei ungestörter Sonneneinstrahlung rasch auf über 30 °C. Gegen 14:30 Uhr setzte im Westerzgebirge die erste Zellbildung ein, gegen 15 Uhr bildete sich ein kräftiges Gewittersystem über dem Landkreis Annaberg. Dieses Gewitter war verbunden mit heftigem Platzregen, Hagelschlag bis 3 cm und schweren Sturmböen. Einige Straßen im Landkreis Annaberg waren wegen Sturmschäden blockiert, anderenorts gab es Schäden durch Blitzschläge. Die Zelle scherte kurzzeitig rechts aus, bevor sie sich schließlich wieder abschwächte. Möglicherweise handelte es sich hierbei um eine kurzzeitig ausgeprägte Mesozyklone. Eine weitere, starke Zelle bildete sich gegen 17:30 Uhr Richtung Tschechien südlich des Landkreises Freiberg und MEK, welche ebenfalls auf Tschechischer Seite mit Hagelschlag um 3 cm, Platzregen und schwerem Sturm verbunden war. Auch hier könnte kurzzeitig eine Mesozyklone ausgeprägt gewesen sein, bevor sich auch diese Zelle abschwächte. Eine typische Superzelle entsprechend der zeitlichen Definition einer Meso gab es jedoch nicht, ebenso keine gravierenden Hagel- oder Orkanauswirkungen.

 

Die erste Schwergewitterzelle über Annaberg könnte ich von Freiberg aus beobachten, allerdings schwächte sie sich ab, bevor sie meinen Beobachtungsstandort erreichte.

 

 

Quellungen über Freiberg und Gewitterzelle über dem Landkreis Annaberg

 

Allerdings könnte man Richtung Süden einen neuen Gewitterturm erkennen. Ich beschloss daraufhin, der neuen Zelle entgegen zu fahren. Es war mittlerweile 17:30 Uhr.

 

 

links auf dem Bild ist die Zellneubildung zu sehen, rechts Mammatus der alten Zelle

 

Gegen 18:00 Uhr erreichte ich einen geeigneten Beobachtungspunkt zwischen Sayda und Olbernhau. Es gab ständig Blitzentladungen, allerdings verlagerte sich das System nur sehr langsam. Einige Blitze konnte ich mit dem Camcorder einfangen.

 

 

 

 

 

Blitzentladungen der Zelle über Tschechien

 

20 Minuten später lies die Blitzaktivität deutlich nach, die Zelle starb vor meinen Augen ab, während sie langsam auf deutsches Gebiet übergriff. Nur einzelne Wolkenblitze waren noch auszumachen.

 

Etwas enttäuscht fuhr ich heim. Allerdings sollte das noch nicht das Ende dieses Gewittertages sein. Gegen 23 Uhr bemerkte ich plötzlich Wetterleuchten nördlich von Freiberg. Eine neue Zelle entstand Richtung Döbeln und Mittweida. Die Blitzrate war sehr hoch, ständig gab es Entadungen. Folgend Aufnahmen von dieser Zelle:

 

 

 

 

 

Blitzentladungen der Zelle bei Döbeln

 

Diese Zelle verlagerte sich nur sehr langsam nordostwärts, eventuell handelte es sich auch hier um eine kurze Meso. Diese Zelle verursachte enorme Regenmengen um Döbeln herum und auch Hagelschlag. Die A14 bei Döbeln stand einen halben Meter unter Wasser, zahlreiche Straßen und Keller liefen voll. In Freiberg aber, von wo aus ich die Zelle beobachtete, gab es anfangs keinen Tropfen Regen. Allerdings bildeten sich jetzt überall neue Zellen, vorrangig westlich von mir. Gegen 0:15 Uhr (07.07.06) gab es mit einigen Naheinschlägen verbunden auch einen kurzen Schauer, welcher allerdings nicht sonderlich ergiebig war.

 

 

 

Blitze/ Naheinschläge von Neubildungen

 

Die Zellneubildungen und die alte Zelle über Döbeln verclusterten anschließend linienförmig und zogen anschließend Richtung Norden.

 

Nur zögerlich lies im Laufe der Nacht die Gewittertätigkeit nach. Am Morgen erfuhr ich dann von den teils erheblichen Wasserschäden dieser Gewitternacht in der Region um Döbeln und Mittweida.

 

© Michel Oelschlägel

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Datum: 29. März 2024

                  

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