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Mittlerweile setzte neuer, teils schauerartig verstärkter Regen ein, welcher diesmal vor allem Mittelsachsen traf. Ich fuhr derweil Richtung Freiberg, um die Wasserstände der restlichen Flüsse noch zu dokumentieren, welche mittlerweile ebenfalls massiv anstiegen. Dabei kam ich auch nochmal in Dorfchemnitz vorbei, wo das Ausmaß des Zwönitzhochwassers bei Tageslicht erst richtig deutlich wurde.

 

Sturzbäche ergießen sich aus Wäldern und von Feldern aufgrund der übersättigten Böden

 

Blick auf die Zwönitz in Dorfchemnitz

 

 

Situation im Ort Dorfchemnitz


Zwönitz und Würschnitz münden in Chemnitz in den gleichnamigen Fluss Chemnitz. Vor allem die Zwönitz führte schweres Hochwasser mit einem Pegelstand von bis zu 296 cm (Normalstand 66 cm) in Burkhardtsdorf und stellt zugleich den Hauptwasseranteil der Chemnitz. Die Chemnitz selber trat vor allem im Stadtgebiet nach Überschreitung der höchsten Hochwasserwarnstufe massiv über die Ufer. Zunächst versuchte ich, mir bei Draisdorf, wenig später bei Auerswalde ein Bild vom Hochwasser zu machen. Da allerdings alle Talstraßen gesperrt waren, war es sehr schwierig, überhaupt an entsprechende Aussichtspunkte zu gelangen. Die Chemnitz, welche normalerweise hier keine 10 m breit ist, erreichte mittlerweile eine Breite von mehreren hundert Metern. Der normale Flussverlauf war kaum noch zu erkennen, ein breiter Strom wälzte sich durch das Chemnitztal flussabwärts.

 

Der Fluss Chemnitz im Chemnitztal bei Draisdorf...

 

 

 

Die Chemnitz bei Auerswalde - der Fluss fließt normalerweise hinter der Baumreihe ganz hinten im Bild entlang...

 

 


Mittlerweile herrschte in zahlreichen Landkreisen in Sachsen Katastrophenalarm, ganze Stadtteile mussten evakuiert werden, riesige Flächen standen unter Wasser. Und vor allem in Mittelsachsen regnete es weiter. Von Auerswalde ging es weiter über Lichtenau nach Frankenberg an die Zschopau. Frankenberg selber war bereits komplett abgeriegelt worden, da die Zschopau hier erheblich über ihre Ufer trat und zahlreiche Häuser unter Wasser setzte. Ähnlich war die Lage im benachbarten Braunsdorf, wo die ganze Ortsdurchfahrt unter Wasser stand.

 

Die Zschopau bei Frankenberg...

 

 

 

 

Zschopau bei Braunsdorf...

 


Weiter ging es Richtung Siebenlehn an die Freiberger Mulde. Zwischen Reinsdorf und Siebenlehn fließen Freiberger Mulde und Bobritzsch zusammen. Vor allem die Bobritzsch brachte dabei enorme Wassermassen mit sich und erreichte HWWS 4, während die Freiberger Mulde im Oberlauf bei Freiberg Stufe 3 erreichte. In Nossen dagegen wurde ab dem Mittag ebenfalls die Stufe 4 mit >310 cm (normal 63 cm) erreicht, wobei der Scheitel des Hochwassers erst noch kommen sollte.

 

Freiberger Mulde zwischen Siebenlehn und Reinsberg...

 

 

Bobritzsch zwischen Siebenlehn und Reinsberg

 

 

Freiberger Mulde in Nossen - der Wasserstand steigt hier in der Nacht noch um gut 30 cm

 

 


Von Nossen ging es nach Pappendorf an die Große Striegis, welche weiter nördlich ebenfalls in die Freiberger Mulde mündet. Der sonst kleine Fluss war zu einem regelrechten Strom angeschwollen und überflutete weite Teile des Striegistals. Vielerorts waren auch Grundstücke und Häuser betroffen, wie unter anderem in Wegefarth bei Oberschöna.

 

Große Striegis bei Pappendorf

 

 

Große Striegis bei Goßberg - der eigentliche Flussverlauf geht am Waldrand entlang...

 

Große Striegis in Wegefarth

 

 


Auf der Rückfahrt fuhr ich durch Flöha, einer Stadt, in welcher der gleichnamige Fluss Flöha in die Zschopau mündet. Beide Flüsse erreichten mittlerweile die höchste Hochwasserwarnstufe 4! Die Flöha erreichte dabei den Stand der Deichkronen und trat an einigen Stellen bereits über die Ufer. Zudem drückte das Grundwasser in die Stadt, wodurch Teile von Flöha unter Wasser standen. Ebenso breitete sich die Zschopau hier auf mehrere hundert Meter Breite aus.

 

Fluss Flöha in Flöha

 

 

Die Flöha schwappt über die Deichkrone in die Stadt...

 

 

Gesamtansicht der Flöha - normalerweise fließt der Fluss zwischen den Bäumen links im Bild entlang...

 

Überflutungen in Flöha durch die Zschopau


Eine der letzten, noch nicht gesperrten Brücken über die Zschopau, die Landbrücke bei Niederwiesa, konnte ich gerade noch passieren, bevor auch diese für den Verkehr geschlossen wurde. Vor allem Niederwiesa wurde auch hart getroffen, viele Häuser standen hier unter Wasser.

 

Zschopau an der Landbrücke zwischen Flöha und Niederwiesa

 

 

 

Die Zschopau wird hier zum breiten Strom...

 

 

Gesamtansicht: Fluss Zschopau bei der Landbrücke nahe Niederwiesa

 

 

 

 

 

Situation in Niederwiesa

 

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© Michel Oelschlägel


Datum: 25. April 2024

                  

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