MCS am 20.6.2012

 

Nach der Superzelle am Abend des Vortages bei Leipzig näherte sich im Laufe der Nacht ein MCS aus SW dem Freistaat Sachsen. Anfangs war nur der nördliche Bereich blitzaktiv und es sah für weite Teile Sachsens eher nach konvektivem Regen aus als nach Gewittern. Doch mit Eintreffen des Clusters in Sachsen entwickelten sich gegen 2 Uhr vorderseitig neue Zellen und das System legte wieder an Kraft zu. Anfangs blitzte es noch sehr verhalten, aber schon bald lag die Blitzrate bei teils 5-10 Entladungen pro Minute. Speziell um Döbeln herum entstanden dabei die stärksten Zellen, weswegen ich mich von Freiberg Richtung Döbeln aufmachte.

 

Anfangs war auch eine Böenfront an dem System erkennbar, bevor ich nach und nach von der Gewitterlinie auf der MCS-Vorderseite verschluckt wurde. Starkregen setzte ein und steigerte sich zum Wolkenbruch, sodass man teils nur noch mit Schrittgeschwindigkeit fahren konnte. Immer wieder gab es Blitzentladungen, mittlerweile noch um 3-6 pro Minute. Nachfolgend zog der aktivste Bereich Richtung Nord- und Ostsachsen weiter und legte dabei nochmal an Intensität zu, wodurch auch Richtung Ostsachsen die Blitzintensität nochmals erheblich stieg (teils >20 Blitze pro Minute)!

 

Anfahrt auf das sich verstärkende Gewittersystem bei Döbeln

 

weiter auf der A14 dem Gewitter entgegen

 

Der Core rückt immer näher...

 

... ebenso die Blitze.

 

einsetzender Starkregen

 

immer stärker werdender Niederschlag

 

Wolkenbruch

 

Aber auch im südlichen Bereich des Clusters, welcher entlang des Erzgebirges verlief, bildeten sich immer wieder kräftige Zellen, welche nach NO weiterzogen. Ich fuhr daher anschließend nach Freiberg zurück. Dort zogen noch einige im MCS eingelagerte Gewitter südlich und östlich vorbei, welche aufgrund der mittlerweile dunstig-nebeligen Sicht aber nur schlecht zu beobachten waren. Daher brach ich das Chsing ab und fuhr nach Hause. Noch bis zum Morgen überquerten Teile des MCS weite Teile Südsachsens mit Regen und lokalen Gewittern. Ein solches Gewitter bildete auch den Abschluss der MCS-Passage in Freiberg. Am Südwestende des Systems entwickelte sich bereits gegen 4 Uhr im Westerzgebirge/ Vogtland eine kräftige Zelle mit teils >55dBZ, welche es auch bis nach Freiberg schaffte und gegen 5:30 Uhr hier ankam. Geweckt wurde mit einem positiven Naheinschlag mit gewaltigem Donner, nachdem zuvor nur fernes Grummeln zu hören war. Nachfolgend gab es nochmals einen kräftigen Wolkenbruch mit einigen Blitzentladungen, wobei fast alle diese Entladungen positive Erdentladungen waren.

 

kräftige Zelle am Morgen mit heftigem Starkregen auf der MCS-Rückseite

 

Nach diesem letzten Highlight des Gewitterclusters auf der Rückseite zog selbiger bis zum Mittag nach Polen ab. Weitere nennenswerte Gewitter gab es am Abend dieses Tages noch in CZ, Sachsen blieb diesmal allerdings weitestgehend verschont.

 

© Michel Oelschlägel

Datum: 29. März 2024

                  

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